Der DS1287 ist ein Realtime-Clock-Chip mit integrierter Batterie, der in den 1990er Jahren relativ verbreitet war. Inzwischen werden diese Chips wegen leerer Batterie gern vergeßlich, aber man kann einen externen Anschluß nachrüsten.
Der Chip hat 24 Pins, von denen einige aber nicht angeschlossen sind bzw. im vorliegenden Modell gar nicht aus dem Gehäuse herausgeführt sind. Im unteren Teil des Gehäuses befindet sich dabei die integrierte Schaltung, huckepack obenauf befindet sich die interne Batterie. Der weiße Punkt ist bei Pin 1.
Diese Reparatur habe ich bereits im Jahr 2010 für einen 286-Rechner vorgenommen und kam erst nach dem Anlöten der Leitungen auf die Idee, Fotos zu machen. Das Foto von Wikimedia zeigt den Chip im Original-Zustand, bei den eigenen Fotos sieht man daher immer die Leitungen.
Konkret befinden sich die Batterie-Kontakte dort, wo sich Pin 16 und 20 befinden würden (Zählweise siehe Wikipedia: Dual_in-line_package). Mit einer schmalen Feile habe ich das Gehäuse abgefeilt, bis die Metallbänder zur Batterie auftauchen.
Diese Metallstreifen habe ich außerdem am oberen Ende mit einem Cutter durchtrennt und jeweils ein Stück entfernt, um den Kontakt zur leeren Batterie zu unterbrechen. Das soll verhindern, daß diese mit der neuen Batterie geladen wird. Schließlich handelt es sich nicht um einen Akku, der fürs Laden vorgesehen ist, und könnte sonst unschöne Nebenwirkungen (Platzen, Feuer) haben.
An die freigelegten Pins habe ich Leitungen angelötet. Pin 16 ist der Minus-Pol, daher habe ich dort schwarze Litze benutzt, und rote bei Pin 20.
Für verbesserte Stabilität und zum Schutz vor Kurzschlüssen habe ich das ganze mit Heißkleber fixiert und versiegelt. Dazu habe ich einen Klecks Heißkleber auf den Chip aufgebracht und ihn sofort auf eine kühle und glatte Metalloberfläche gedrückt. Dadurch wird der Kleber einigermaßen plan und der Chip läßt sich leicht wieder ablösen.
Von einem defekten Mainboard habe ich einen Batterie-Halter abmontiert und passend an die beiden Leitungen angelötet. Diese habe ich dazu entsprechend gekürzt und den Halter dann auf den Chip aufgeklebt, und zwar etwas seitlich, weil er sonst nicht in den 286 gepaßt hätte. Alternativ hätte ich auch deutlich längere Leitungen benutzen und den Batterie-Halter irgendwo separat im Gehäuse (oder gar so fortschrittlich wie beim Amstrad/Schneider PC1512 mit außen zugänglichem Batteriefach) unterbringen können.